Hallo Leser,

in diesem Beitrag möchte ich euch zeigen Ihr Feuerwerke fotografieren könnt. Im Grunde ist es gar keine schwierige Sache ein Feuerwerk richtig einzufangen, man muss nur auf ein paar Dinge achten. Und wer denkt man könne Feuerwerke nur an Sylvester fotografieren liegt leider daneben. Es gibt viele tolle Veranstaltungen wo professionelle Feuerwerke gezündet werden, wie z.B. das Flammende Sterne Festival in Ostfildern. Hier wurden an 3 Tagen hintereinander riesen große Feuerwerke gezündet. Ein Paar Bilder dazu findet Ihr hier im Beitrag.

Inhalt:

Was benötige ich um ein Feuerwerk fotografieren zu können?

  1. Ausrüstung
  2. Einstellungssache
  3. Standpunkt

1. Ausrüstung

Die Kamera

Am besten für solche Feuerwerke sind Digitale Spiegelreflex kameras, da diese bestimmte Motiv Einstellungen zulassen die benötigt werden. Wichtig ist dass die Kamera die Möglichkeit hat ISO-Wert, Blende, Verschlusszeit und den Fokus manuell einzustellen. Das ist der einzigste Weg die richtigen Einstellungen so zu wählen um ein Feuerwerk aufzunehmen.

Das Objektiv

Grundsätzlich sind für Feuerwerke Weitwinkelobjektive die bessere Wahl, Teleobjektive sind eher weniger geeignet. Um aber wirklich sicher zu gehen empfehle ich ein Zoom Objektiv im Weitwinkelbereich, da man mit diesem sehr schnell den Bildausschnitt ändern kann um so mehr Details des Feuerwerks einfangen zu können. Ich empfehle deswegen ein Objektiv im Brennweitenbereich von 18-55mm mit einer guten Lichtstärke von mindestens 2.8, damit seid Ihr definitv auf der besseren Seite.

 

Das Stativ

Um ein Feuerwerk aufnehmen zu können benötigt ihr eine längere Belichtungszeit, weswegen ein Stativ unumgänglich ist. Da Feuerwerke auch meistens auf einem freien Gelände stattfinde, werdet Ihr auch Probleme haben eine geeignete Ablage für eure Kamera zu finden. Aus diesem grund sollte immer ein stabiles Stativ mit dabei sein das selbst durch den Knall eines Feuerwerks nicht verwackeln kann.

 

 

Der Fernauslöser

Du wirst nicht drum rum kommen bei einem Feuerwerk länger zu belichten um eine ganze Bombe auf dem Bild einfangen zu können. Durch die längere Belichtungszeit ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Kamera verwackelt und dein Bild unscharf wird oder bei den feinen Leuchtstreifen diese Verwacklungen zu sehen sind. Mit einem Fernauslöser, egal ob Infrarot oder Kabelgebunden, minimierst du das Risiko dieser Verwacklungen. Ausserdem kannst du mit dem Fernauslöser selbst bestimmen wann genau die Belichtung gestartet werden soll und wann Sie gestoppt werden soll.

 

2. Einstellungssache

Der ISO-Wert

Feuerwerke finden immer in Dunkelheit statt, damit die Farben am Besten zur Geltung kommen. Durch die Dunkelheit verlängert sich die Belichtungszeit, deswegen müssen wir hier einen sehr niedrigen ISO-Wert nehmen um das Rauschen auf dem Bild zu vermeiden. Durch den niedrigen ISO-Wert erhöht sich jedoch die Belichtungszeit zusätzlich.

 

Die Blende

Die Blendeneinstellung ist meines erachtens die wichtigste Einstellung bei der Feuerwerksfotografie. Es gibt keine richtige Blende für Feuerwerke, denn je nach Farbe einer Explosion ändert sich der optimale Blendenwert. Leider lässt sich bei einem Feuerwerk nie vorausschauen welche Farbe als nächstes am Himmel erscheint, aus diesem Grund ist es Ratsam einen Blendenwert zwischen F11 und F16 zu wählen. Man sollte die Blende wenn möglich immer geschlossen halten um die Schärfentiefe zu erhöhen, dafür ist aber eine längere Belichtungszeit nötig.

Hier noch ein paar Blendenwerte für die verschiedenen Farben der Explosionen:

  • Gold: F5.6 – F8
  • Blau: F8 – F11
  • Rot: F10 – F13
  • Grün: F11 – F16
  • Silber: F16 – F22

 

 

Die Verschlusszeit

Beim Thema Verschlusszeit gibt es eigentlich nicht viel zu beachten. Stelle dein Motiv-Programm auf “M” und wähle die Belichtungszeit “Bulb”. Sobald du den Auslöser drückst wird solange belichtet bis du Ihn wieder loslässt. Je nach Feuerwerk variiert hier die Belichtungszeit. Bei Großen Feuerwerke werden auch mehrere Bomben auf einmal gezündet, sodass der Himmel richtig hell erleuchtet wird. Hier ist eher eine Kürzere Belichtungszeit nötig als bei Feuerwerken wo nur einzelne Bomben gezündet werden. Es ist nur darauf zu achten dass nicht zu viele Bomben hintereinander auf ein Bild belichtet werden sonst, wirkt es extrem überstrahlt. Wie lange du also belichtest ist eine reine Bauchentscheidung. Dir werden nicht auf anhieb alle Fotos gelingen aber mit der Zeit lernst du ein Feuerwerk einzuschätzen wann du anfangen musst zu belichten und vorallem wann du aufhören musst. Schaue immer zwischendrin auf dein Display und bewerte dein Bild damit du gegebenfalls noch etwas ändern kannst.

Der Fokus

Bei den Feuerwerken ist es meistens schon recht Dunkel womit sich sehr schlecht fokussieren lässt. Während einer Explosion kann die Kamera dann zwar fokussieren, jedoch sollte die Aufnahme schon begonnen haben wenn die Bombe abgeschossen wird. Deshalb sollte man den Fokus immer auf “Manuell” setzen und dreht ihn auf unendlich. Du kannst auch hergehen eine Explosion abwarten und während dieser Explosion deine Kamera mittels Autofokus fokussieren lassen aber nicht zu belichten, sobald die Kamera Fokussiert hat kannst du den Fokus an deinem Objektiv dann auf “Manuell” umstellen, mit dieser Methode solltest du auch scharfe Bilder bekommen.

 

3. Der Standpunkt

Suche dir wenn möglich immer einen erhöhten Standpunkt aus, denn das nervigste bei der Feuerwerksfotografie ist, wenn irgendwelche Menschen vor deiner Kamera herumtanzen oder später im Bildausschnitt zu sehen sind. Du musst aber nicht immer direkt vor Ort sein, manchmal ist es auch ganz spannend deine Umgebung, Stadt, Gebäude oder ähnliches in dein Bild als Silhouette ein zu beziehen. Vermeide helle Lichter wie Autos oder Laternen in deinem Bildausschnitt, diese verursachen nur ungewollte Reflexionen. Wenn es dir möglich ist suche auch einen Standort aus von dem der Wind von hinten kommt, er verweht den Rauch ziemlich schnell damit du ein Feuerwerk mit möglichst wenig Rauch aufnehmen kannst.